Therapie & Botulinumtoxin

Botulinumtoxintherapie ist ein Schwerpunkt der neurologischen Praxis 4NEURO. Frau Dr. Alexandra Johnson setzt Botulinumtoxin in der Behandlung neurologischer Krankheitsbilder und im ästhetischen Bereich ein. Sie ist Mitglied des Arbeitskreises Botulinumtoxin der deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Botulinumtoxin wird seit Jahrzehnten weltweit mit sehr guten Erfahrungen in der Neurologie bei verschiedensten Symptomen und Erkankungen sowie im ästhetischen Bereich eingesetzt. Durch spezielle Injektionstechniken und Dosierungsstufen, abhängig von der Anwendung EMG- bzw. sonographiegesteuert kann es je nach gewünschtem Effekt bzw. Erkrankungsbild individuell angewandt werden.

Der Effekt der Botlinumtoxinbehandlung setzt nach 2-3 Tagen ein mit anhaltender Wirkung über 3 bis 4 Monate,  bei Injektion bei übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrosis) oder übermäßigem Speichelfluss (chronische Siallorhoe) sogar Wirkungsdauer bis zu 6-8 Monate. Durch erneute Injektion kann die Wirkung erhalten bleiben.

Injiziert wird Botulinumtoxin mit einer sehr feinen Nadel in die betroffenen Muskeln, in die Haut/subkutan oder in die Speicheldrüsen. Die Injektionen erfolgen je nach Anwendung teils EMG- bzw. ultraschallgesteuert.

Die Botulinumtoxin-Therapie wird sehr gut vertragen. In seltenen Fällen können Nebenwirkungen im Injektionsbereich wie etwa blaue Flecke auftreten, Besonderheiten bei z.B. Spastikbehandlung werden ausführlich besprochen.

Wir werden Sie vor der Behandlung über die Behandlung umfassend aufklären.

Abhängig von dem Behandlungsziel wird eine individuell angepasste Dosierung gewählt, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Bei gerinnungshemmenden Medikamente wie Marcumar oder NOAKs ist eine Behandlung grundsätzlich möglich, dies erfolgt nach genauer Besprechung und Abklärung.

Bei Muskelerkrankungen, Erkrankungen der neuromuskulären Endplatte wie Myasthenia gravis, während Schwangerschaft und Stillzeit wird keine Botulinumtoxintherapie durchgeführt.

Sie werden immer ausführlich über die Therapie, mögliche Nebenwirkungen und Risiken aufgeklärt und beraten. Es erfolgt immer ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem Sie alle Ihre Frage stellen können. Bitte bringen Sie Ihren Medikamentenplan mit.

Bei vielen medizinischen Indikationen wird die Behandlung von Ihrer Krankenversicherung übernommen, manchmal ist ein Antrag auf Kostenübernahme nötig, der von uns gestellt wird. Ästhetische Behandlung wird nicht von der Krankenversicherung übernommen, diese Leistungen müssen privat gezahlt werden. Dazu erhalten Sie genaue Kostenaufstellung von uns.

Anwendung der Botulinumtoxintherapie bei:

  • Chronische Migräne
  • Blepharospasmus (Lidkrampf)
  • Spasmus hemifacialis (einseitige Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur)
  • zervikale Dystonie („Schiefhals“)
  • Arm- und Beinspastik nach Schlaganfall, Hirnblutung oder anderen Ursachen
  • Chronische Sialorrhoe (übermäßiger Speichelfluss)
  • Hyperhidrosis axillaris (übermäßiges Schwitzen)

Botulinumtoxintherapie mit Botulinumtoxin Typ A ist eine sehr wirksame und gut verträgliche Therapie bei chronischer Migräne. Eine chronische Migräne wird diagnostiziert nach Abklärung und Ausschluss anderer Erkrankungen bei einem Kopfschmerz, der über mehr als 3 Monate an 15 oder mehr Tagen pro Monat auftritt und der an mindestens 8 Tagen pro Monat die Merkmale eines Migränekopfschmerzes aufweist. Es handelt sich häufig um einen stark, pochend-pulsierenden oft einseitig verstärkten Kopfschmerz mit Verschlechterung bei Alltagsaktivität/Bewegung. Therapeutische Möglichkeit umfassen bei chronischer Migräne nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen mit Einsatz von bestimmter Wirkstoffe (Akutmedikation, Prophylaxe). In besonderen Fällen ist speziell bei chronischer Migräne die Botulinumtoxintherapie mit Botulinumtoxin Typ A zur  Behandlung möglich, wirksam und gut verträglich. Botulinumtoxintherapie wird im Bereich des Kopfs und Nacken an speziellen Injektionspunkten durchgeführt, dies erfolgt mit sehr dünnen Nadeln, die Behandlung ist schmerzarm und wird gut vertragen. Die Wiederbehandlung erfolgt in der Regel nach 3 Monaten. Es erfolgt eine genaue Aufklärung und Besprechung der Therapie, hier können Sie natürlich alle Ihre Fragen stellen.

Botulinumtoxintherapie wird bei Dystonien mit gutem Erfolg eingesetzt, da hier gezielt in die betroffenen Muskeln injiziert wird und die überaktiven Muskeln entspannt.  Bei zervikaler Dystonie, erkennbar durch Fehlstellung des Kopfes und Hals wird abhängig von der entsprechenden Form (Torticollis/Torticaput, Laterocollis/Laterocaput, etc.) EMG – oder ultraschallgesteuert Botulinumtoxininjektionen ambulant in der Praxis durchgeführt. Dadurch wird eine Linderung der Beschwerden erreicht, es erfolgt ein individuelles Anpassen der Dosis und des Injektionsintervalls.

Dystonien sind Bewegungsstörungen, die sich durch unwillkürliche wiederholende Muskelanspannungen äußern und so zu abnormen Haltungen und Bewegungen führen können. Unterschieden werden fokale, segmentale und generalisierte Dystonien. Betroffen sind Körperregion wie Hals, Hand, eine Körperseite oder auch der ganze Körper.

Blepharospasmus ist ein beidseitiger Augenlidkrampf, der unterschiedlich ausgeprägt sein kann und eine tonische und klonische Komponente unterscheidet. Er führt zu einem unwillkürlichen vermehrten Blinzeln und oft Zusammenkneifen der Augenlider, speziell bei Sonnenlicht. Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt.

Hemispasmus facialis ist eine Bewegungsstörung mit unwillkürlichen Zuckungen und Verkrampfungen der Muskeln einer Gesichtshälfte. Bei Blepharospasmus und Hemispasmus facialis können Botulinumtoxininjektionen gezielt therapeutisch eingesetzt werden.

Spastik beschreibt eine krankhafte Muskelüberaktivität, hervorgerufen durch Schädigung des zentralen Nervensystems (ZNS). Arm- und Beinspastik nach z.b. einem Schlaganfall des Gehirns können gezielt mit individuell angepasster Botulinutoxintherapie behandelt werden mit dem Ziel der Funktionsverbesserung, Schmerzreduktion und Besserung der Lebensqualität, Vorbeugung oder Behandlung von Komplikationen sowie auch zur Unterstützung der krankengymnastischen und ergotherapeutischen Therapie. EMG – oder ultraschallgesteuerte Botulinumtoxininjektionen werden ambulant in der Praxis durchgeführt.

Durch Einsatz von Botulinumtoxintherapie bei übermäßigem Schwitzen kann oft eine Symptomlinderung durch Injektion über 6 bis 8 Monate erreicht werden. Injektionen reichen oft 1 bis 2x im Jahr für ein anhaltenden Therapieerfolg. Chronische Siallorrhoe wird durch ultraschallgesteuerte Punktion der Speicheldrüsen (verteilt auf glandula parotis, glandula submandibularis) Botulinumtoxintherapie durchgeführt mit guter Besserung des Speichelflusses.

Medikamentöse Therapie

Für die Behandlung neurologische Symptome und Erkrankungen werden häufig medikamentöse Therapien eingesetzt, teilweise auch Infusionstherapien. Wir nehmen uns viel Zeit um mögliche therapeutische Möglichkeiten zu besprechen.

Sie erhalten einen Behandlungsplan, der individuell auf Sie abgestimmt ist und ausführlich mit Ihnen besprochen wird. Wir arbeiten hier auch gerne eng mit Ihrem Hausarzt/Internist bzw. weiteren Behandlern zusammen. Zur besseren Beurteilung der Medikamenteninteraktion wird ein Interaktionsprogramm angewendet und ausführlich mit Ihnen besprochen. Dies dient gerade bei Einnahme weiterer Medikamente zur Minimierung der Interaktionen, Beurteilung und Aufklärung über mögliche Risiken und Besprechung ggf. Umstellung aufgrund von Medikamenteninteraktionen. In der Praxis werden medikamentöse Therapien, Infusionstherapien durchgeführt.

Nicht-medikamentöse Therapieverfahren werden ebenfalls individuell besprochen. Auch ergänzende Maßnahmen wie krankengymnastische Übungsbehandlung, ergotherapeutische Therapie und logopädische Therapie verschrieben.